Lektürekurs: Theorien von Cultural Appropriation
Fach: Diversity Studies Lehrende: Dr. Benjamin Sprick
Credits: 2 CP
Termin: Montags, 16:00 – 18:00 Uhr (Beginn 07.04.2025)
Raum: U11 Budge, Standort Milchstraße
Module: Promotionsmodul, Wahlmodul freie Wahl (alle Studiengänge), Wahlmodul Lehramt
Teilnahmebedingungen: Zur Erlangung von Credit Points sind Lesefreudigkeit (auch längerer Texte), Textreferat und eine schriftliche Hausarbeit oder Reflexion eigener künstlerischer Arbeiten obligatorisch. Eine unregelmäßige oder sporadische Teilnahme am Seminar ohne die Vergabe von Credit Points ist ebenfalls möglich und erfolgt nach Absprache mit den Dozenten.
Anmeldung: Bitte verbunden mit einer kurzen Skizze der Interessens- und Motivationslage bis zum 01.04.2025 an benjamin.sprick@hfmt-hamburg.de
Bemerkung: Ein Reader mit Texten zum Thema, sowie eine ausführliche Auswahl künstlerischer Beispiele werden zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Dieser Reader ist bereits jetzt, zusammen mit diversen anderen Materialien zum Thema, auf der Internet-Plattform Moodle abrufbar, wo eine Selbsteinschreibung fürs Seminar möglich ist:
Inhalt: Kulturelle Aneignung (englisch cultural appropriation) bezeichnet die Übernahme von Ausdrucksformen, Artefakten, ästhetischen Zeichensystemen, Geschichte und Wissensformen von Trägern einer anderen Kultur oder kulturellen Identität. Im wissenschaftlichen Austausch ist der Begriff neutral und bekommt erst im konkreten Zusammenhang eine positive oder negative Konnotation (etwa Ausbeutung oder Bereicherung). Die Beurteilung ist häufig schwierig und gelingt nur unter Berücksichtigung der Motivation der Aneignenden: Sind Machtausübung, kommerzielle Interessen oder Diskriminierung die tieferen Beweggründe oder handelt es sich um unreflektierte (etwa romantisch-naive), wohlmeinende oder gar anerkennende Übernahmen? In einem engeren Sinn wird als »kulturelle Aneignung« angesehen, wenn Träger einer dominanteren Kultur Kulturelemente einer Minderheitskultur übernehmen und sie »ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung« in einen anderen Kontext stellen.
Der Lektüre-Kurs, der sich auf das auf ihn folgende Seminar über Hip Hop bezieht, versucht einen Überblick über die vorhandene Forschungsliteratur zu verschaffen. Von hieraus können Querverbindungen zur kulturellen Praxis an der HfMT Hamburg gezogen, probelamatisiert und praktisch verhandelt werden.
Literatur [=> Reader]: I. Gilles Deleuze/Félix Guattari (1974) [1972], »Wilde, Barbaren, Zivilisierte«, in: Dies., Anti-Ödipus. Kapitalismus und Schizophrenie I, aus dem Französischen übersetzt von Bernd Schwibs, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 177–351; II.
Marc Rölli (2021), »Anthropologie dekolonisieren. Einleitung«, in: Ders., Anthropologie dekolonisieren, Frankfurt Main: Campus, S. 9–24; Lars Distelhorst (2021), Kulturelle Aneignung, Hamburg: Nautilus; Jens Balzer (2022), Ethik der Approproation, Berlin: Matthes & Seitz; Yasha Mounk (2024), Im Zeitalter der Idenität. Der Aufstieg einer gefährlichen Idee, Stuttgart: Klett-Cotta; Frantz Fanon (2020), Schwarze Haut, weiße Masken, Wien: Turia + Kant; Liz Bucar (2024), Stealing My Religion. Not Just Any Cultural Appropriation, Boston: Harvard University Press; John Borrows/Kent McNeil (2022), Voicing Identity. Cultural Appropriation and Indigenous Issues, Toronto: University of Toronto Press; Aisha Ali (2024), Cultural Appropriation. Where ist the Line?, Montecito Hot Spring; James O. Young/Conrad G. Brunk (Hrsg.) (2012), The Ethics of Cultural Approproation, New Jersey: Wiley-Blackwell; James O. Young (2010), Cultural Appropriation and the Arts, New Jersey: Wiley-Blackwell; Megan M. Carpenter (2004), »Intellecutal Property Law and Indigenous Peoples: Adapting Copyright Law to the Needs of a Global Community, in: Yale Human Rigts & Development L.J., [Vol. 7] S. 52–78; Yuniya Kawamura/Jung-Whan Marc de Jong (Hrsg.) (2022), Cultural Appropriation in Fashion and Entertainement, London: Bloomsbury Visual Arts; Thuram, Lilian (2022), Das weisse Denken, aus dem Französischen übersetzt von Cornelia Wend, Hamburg: Nautilus.

- Dozent:in: Benjamin Sprick
Seminar: Palliative Ästhetik
Fach: Studium Generale
Lehrende: Dr. Benjamin Sprick
Termin: Montags, 10-11.30
Raum: Budge 13
Beschreibung: Auch wenn die Abwehr zunimmt: Bei einem genaueren Blick auf die empirischen Fakten des Klimawandels ist es nicht unwahrscheinlich, dass es die Kultur so wie wir sie kennen schon bald nicht mehr geben wird. Umfasende Umweltkatastrophen kündigen sich immer deutlicher an, demographische Verschiebungen und politische Verwüsten. Wozu jetzt noch Kunst betreiben? Und mit welchem Ziel. Der Kurs nähert sich aus einer musikalisch-theatralischen Perspektive dem sogenannten ›Palliative Turn‹ in den Bildenden Künsten an. Durchquert werden Literaturen und Begriffe, die die Krise denken.
Credits: 2 Creditpoints
Literatur: David Wallace-Wells, »Elements of Chaos«, in: The Uninhabitable Earth. Life After Warming, New York: Tim Duggan Books, 2019. pp. 5-44. Ingolfur Blühdorn, Unhaltbarkeit. Auf dem Weg in eine andere Moderne; Elisabeth Kübler-Ross, »Über Leben und Sterben« in dies., Über den Tod und das Leben danach., in: this., 10th edition. Silberschnur Verlag, Güllesheim 2002. pp. 7–24; Jonathan Frantzen, What if we stopped pretending https://www.newyorker.com/culture/cultural-comment/what-if-we-stopped-pretending ; Timothy Morton: Dark Ecology. For a Logic of Future Coexistence, New York: Columbia Univ. Press 2016.
Bemerkung: Ein Reader mit Texten zum Thema, sowie eine ausführliche Auswahl künstlerischer Beispiele werden zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Verschiedene Gäst:innen werden ins Seminar eingeladen, um ihre Position zum Thema zu teilen.
Anmeldungen zum Seminar bitte via Email an Benjamin.sprick@hfmt-hamburg.de
Teilnahmevoraussetzung (Vergabe von Credits): Lesefreudigkeit, Textreferat, schriftliche Hausarbeit oder künstlerische Projektskizze.
Verbindliche Anmeldungen bitte bis zum 01.04.2025 an benjamin.sprick@hfmt-hamburg.de
Module: Promotionsmodul, Wahlmodul freie Wahl (alle Studiengänge), Wahlmodul Lehramt

- Dozent:in: Benjamin Sprick
Seminar: Cultural Studies Hip Hop
Fach: Diversity Studies
Lehrende: Jan Schlüter aka Slim Schlüdy / Dr. Benjamin Sprick
Termin: Montag, 16:00 – 18:00 Uhr (Beginn 07.04.2025)
Raum: U11 Budge
Sehr geehrte Homies, liebe Studierende,
das Seminar »Cultural Studies Hip Hop« startet am 13. Oktober 2025 in der Cypher Höhle, Raum U11 Budge von 15:00-16:30 Uhr.
Das Seminar wird von den diversity Studies der HfMT für Studierende aller möglichen Fachrichtungen angeboten, die sich mit der größten Jugendkultur der Welt und der an diese angrenzenden popkulturellen Kurse beschäftigen wollen. Im Sinne einer »künstlerischen Forschung« spielen dabei auch praktische Aspekte eine Rolle, eine Abschlusspräsentation ist geplant.
In diesem Semester beleuchten wir Themen wie Sampling as an Artform, Conscious Rap und Black American History, Rap Slang und Auswirkungen auf die Jugendkultur und Nischenthemen wie Rap aus der Golden Era und Dirty South Rap oder G-Funk. Wir werden wieder illustre Gäste featuren, die uns Rap und Hip Hop Kultur aus ihrer Sicht erzählen.
And if you dont know – now you know!
Dr. Benjamin Sprick und Jan Schlüter aka. Slim Schludy
–––––
Dear Homies, dear students,
The seminar »Cultural Studies – Hip Hop« will start on October 13, 2025 in the Cypher Cave, Room U11 Budge from 3:00 to 4:30 p.m. From then on, we will meet every Monday at the same time. The seminar is offered by the Diversity Studies Department at HfMT for students of all disciplines who want to engage with the world’s largest youth culture and its adjacent pop-cultural discourses. In the spirit of »artistic research«, practical aspects will also play a role, and a final presentation is planned.
This semester we will address topics such as sampling as an art form, conscious rap and Black American history, rap slang and its impact on youth culture, as well as niche topics like rap from the Golden Era, Dirty South rap, and G-Funk. We will also feature exciting guest speakers who will share their perspectives on rap and hip hop culture.
And if you don’t know – now you know!
Dr. Benjamin Sprick und Jan Schlüter aka. Slim Schlüdy

- Dozent:in: Jan Schlüter
- Dozent:in: Benjamin Sprick
Welches ›Wissen‹ generiert die Kunst? Wie lässt sich dieses Wissen erforschen? Inwiefern kann die eigene künstlerische Praxis durch eine Kontaktaufnahme mit wissenschaftlichen Methoden in ihrer Wirksamkeit verstärkt werden?
Das Lehrangebot versucht in Sachen »Künstlerische Musikforschung« Anknüpfungsmöglichkeiten zu schaffen. Dabei wechseln sich praktische Erkundungen eines bereits bestehenden Forschungsgebietes mit theoretischen und innovativen Inputs ab. Es soll zudem versucht werden, einen politischen Aktualitätsbezug zur künstlerischen Praxis herzustellen. Erste eigenständige Forschungsprojekte der Studierenden werden am Ende des Semesters in einem innovativen Konzert-Setting präsentiert. Das Angebot richtet sich dezidiert an alle diejenigen Studierenden, die Interesse daran haben, ihre eigene künstlerische Praxis experimentell zu erforschen und mit wissenschaftlichen Methoden in Kontakt zu setzen.

- Dozent:in: Benjamin Sprick
Die europäische Musikgeschichte verweist auf eine weitverzweigte koloniale Verfallsgeschichte, die allerdings häufig in Meer der sogenannten ›Sprachferne der Musik‹ unterzugehen droht. Anders als im Fall der Literatur oder Malerei sind die Verweise und Symptome des Kolonialen in den musikalischen Kunstwerken weniger ›explizit‹, sie müssen herausgearbeitet und freigelegt werden. Das betrifft insbesondere auch das musikalische Material, mit dem die Komponist:innen in ihren Werken arbeiten.
Das Seminar verfolgt das Ziel, die Grundlinien einer dekolonialen Musikästhetik zu vermitteln. Dabei reichen sich Theorie und Praxis die Hand. Es geht nicht zuletzt darum, nach zeitgemäßen Präsentationen des musikalischen Kanons zu suchen.…

- Dozent:in: Benjamin Sprick
Der Klimawandel hat den klassischen Musikbetrieb erreicht. Durch die drohende Vollkatastrophe mischen sich unüberhörbare Dissonanzen ins globale Konzert hochkultureller Musikproduktion. Wie viele Festspiele können wir uns noch leisten? Und was für Server gewährleisten den Genuss digitaler ‚concert-streams‘? Welche Mengen an Kerosin werden bei einer Asien-Tournee eines europäischen Spitzenorchesters in die Atmosphäre gepustet? Das Seminar geht den weit zurückreichenden Beziehungen von Musik und Klima nach. Dabei sollen aus dem musikalischen Material selbst Strategien skizziert werden, den Klimawandel ästhetisch nachhaltig zu bekämpfen …

- Dozent:in: Benjamin Sprick