Globale Theaterhistorien I – Kultisches Theater
Das dreisemestrige Seminar überblickt die theaterhistorischen und –ästhetischen Entwicklungen der verschiedenen Kontinente. Das Theater wird dabei immer in Bezug zu den jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten gesetzt. Dies geschieht anhand der gemeinsamen Lektüre und Interpretation dramatischer und theoretischer Texte. Nach Möglichkeit wird durch Beispiele aktueller Inszenierungen der Gegenwartsbezug diskutiert.
Wir verfolgen die Entwicklung des Theaters von den oral performances vor der Erfindung der Schrift bis hin zu den ausdifferenzierteren Formen der performativen Kunst wie der griechischen Tragödie, des japanischen No-Spiels oder des indischen Sanskrit-Theaters. Die Entstehung des Theaters aus dem kultisch-religiösen lässt sich an den mittelalterlichen Passionsspielen Europas genauso ablesen wie am Taz’ieh, dem schiitischen Trauerritual, das noch heute im Iran praktiziert wird.