Die Forderung nach mehr Werken von und Wissen über Komponistinnen ist derzeit ein gewichtiges Thema, auch an der HfMT Hamburg. Das Seminar begibt sich auf die Suche nach bislang weniger bzw. unbekannten Komponistinnen. Hierfür dienen u.a. Schülerinnenkreise, Musikalienkataloge, Sammlungen und Nachlässe sowie die jeweils zeitgenössische Presse als Leitfaden, mit dem Ziel, Namen und Werke zu finden, die eine weitergehende Betrachtung lohnen. Je nach individuellen Interessen von Studierenden können dabei unterschiedliche (Forschungs-)Schwerpunkte gesetzt werden: Die Spurensuche in biographischen und musikalischen Quellen, die Systematisierung und Kategorisierung des Aufgefundenen, das Edieren von Noten, das Verfassen von Texten, z. B. für MUGI (mugi.hfmt-hamburg.de), oder schlicht: der Umgang mit Neuem, Anderem, Unbekanntem als Inspirationsquelle und Motivation. Auf diese Weise kann eine (interpretatorische) Brücke aus der  Vergangenheit in die Gegenwart für jene Komponistinnen und ihre Werke konstruiert werden, die seit Jahrzehnten, teils Jahrhunderten nicht mehr aufgeführt wurden.

Im Wintersemester wird dieses Seminar mit einer Werkstatt verbunden, in der gemeinsam mit Lehrenden Instrumental- bzw. Gesangsabteilungen bzw. der Instrumentaldidaktik einzelne Werke angespielt und erprobt werden. Dabei ist auch angestrebt, nach Werken zu suchen, die für Repertoirelisten der Hochschule in Frage kämen.