Weltweit werden gesellschaftliche Normen, mit denen verschiedene Geschlechter miteinander umgehen, in Musik dargestellt. Sie werden hinterfragt und ausgehandelt, manifestiert, spielerisch konvertiert, wütend angeklagt oder imaginär heraufbeschworen. Nicht selten werden durch, mit und in Musik Geschlechterverhältnisse in Rituale und Kultisches eingebunden und auf diese Weise über Jahrhunderte bewahrt, selbst dort, wo sich im alltäglichen Leben längst andere Formen des Miteinanders ausgeprägt haben. Gleichzeitig kann gerade Musik in asymmetrischen Machtverhältnissen eine enorme emanzipatorische Kraft entwickeln oder Rückzugsorte bereitstellen und dadurch verbindend und verbindlich wirksam werden. Seminar und Ringvorlesung gehen diesem Themenfeld anhand konkreter Beispiele und mit Blick auf mehrere Kontinente und Gesellschaften nach. Dabei wird auch über Migrationen, Transkulturelles und Superdiversität zu sprechen sein. Hervorgehoben werden soll das Verbindende, der Dialog, die Universitas in der Diversitas.
- Dozent:in: Silke Wenzel