Zwischen 1901 und 1933 lebte und arbeitete Arnold Schönberg mehrfach in Berlin: Er war musikalischer Leiter des literarischen Kabaretts „Überbrettl“, lehrte am Stern’schen Konservatorium und übernahm 1926 eine Meisterklasse Komposition an der Preußischen Akademie der Künste. In Berliner Zeiten entstanden Werke wie „Pelleas und Melisande“ (1903), „Pierrot lunaire“ (1912) oder die „Begleitmusik zu einer Lichtspielscene“ (1930).

Das Seminar dient dazu, Arnold Schönberg aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten: mit Blick auf die Kunst- und Kulturszene Berlins der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, auf Kabarett und Film, auf die verschiedenen -Ismen der Weimarer Republik, auf Literarisches (Maeterlinck und der Symbolismus), Bildkünstlerisches (Kandinsky und der blauen Reiter) und Kompositorisches (Busoni und der Entwurf einer „neuen Ästhetik der Tonkunst“), auf Schüler:innen und Kolleg:innen, und mit Blick auf nicht weniger als drei verschiedene politische Systeme: vom Deutschen Kaiserreich, über die Weimarer Republik bis zur beginnenden NS-Zeit.