Musikgeschichichte ist immer eine
Geschichte der Migration – wird aber selten als solche erzählt. Anhand
der Wanderungen von Menschen, Musiken und Instrumenten im (lusophonen)
transatlantischen Dreieck – zwischen Spanien, Portugal und Lateinamerika
– geht das Seminar Verflechtungsgeschichten der Musik exemplarisch
nach. Dabei geht es um die performative Aushandlung machtbesetzter
Topographien entlang der Routen der Sklaverei, um post- und neokoloniale
Wissensordnungen der Musik, um Körperpraxen im Tanz – Polka, Maxixe und
Samba ebenso wie Tango – als Reenactment, um Aneignungen und
Rückeroberungen. Der Raum der untersuchten Geschichten wird sich hierbei
über das gesamte „lange 19. Jahrhundert“ erstrecken: Vom Ende der
europäischen Aufklärung bis zum Beginn des ersten Weltkriegs.
- Dozent:in: Cornelia Bartsch