Die Geschichte von Orpheus und Eurydice
ist eine der ältesten Mythen der Musik. Musik überwindet
die Schwelle von Leben und Tod, der Sänger Orpheus erfreut mit seinem
Gesang Tiere, Menschen wie Nymphen und vermag sogar die furchterregenden
Wesen der Unterwelt zu erweichen, um die Geliebte aus dem Totenreich
ins Leben zurückzuholen. Erzählt und verhandelt werden hierbei von
Anfang an Geschichten von Geschlecht und speziesübergreifenden
Grenzüberschreitungen wie – in der weltweiten Aneignung des Mythos –
von Race und Klassismus. Filme wie Orfeo negro (Basilien 1959) haben den
Mythos ebenso aufgegriffen, wie diverse Literauren, die dann wieder den
Weg in die Musik gefunden haben. Der Mythos war Gegenstand der
Geschlechterforschung wie auch gegenwärtig des Posthumanismus. Das
Seminar wird sich in intersektionaler und transkultureller Perspektive
mit den verschiedensten Aneignungen und Ausprägungen des Mythos befassen
und in der Analyse auch kulturwissenschaftliche Theorieansätze erproben
und vermitteln.
- Dozent:in: Cornelia Bartsch