Helmut Lachenmann und Salvatore Sciarrino haben beide zu einer eigenen
unverwechselbaren Sprache gefunden, die an der Oberfläche mit einer
enormen Erweiterung der klanglichen Palette hin zu Geräuschhaftigkeiten
und neuen Spieltechniken operiert. Gleichzeitig haben sie mit jedem Werk
neue Bezugssysteme geschaffen, die diesen Klängen strukturellen,
musikalischen Sinn verleihen. Auf dieser Ebene spielt neben
postseriellen Prinzipien auch Nähe und Distanz zu älterer Musik immer
wieder eine hintergründige Rolle, sei es in Form von Zitaten,
Bearbeitungen, Allusionen, Auseinandersetzungen mit traditionsbeladenen
Besetzungen, Formen und Genres. Diesen Aspekten soll anhand ausgewählter
Werke der beiden Komponisten nachgegangen werden.
- Dozent:in: Sascha Lino Lemke