Die Möglichkeit des Speicherns, Manipulierens und Wiedergebens von
Erlebtem stellt eine revolutionäre Wende dar, die zahlreiche Künstler zu
neuartigen Denkweisen und faszinierenden Arbeiten angeregt hat. Die
naturgemäß zunächst v.a. mit entsprechenden technischen Möglichkeiten
ihrer Zeit erstellten Arbeiten wirken dann in einem zweiten Schritt auch
auf das rein instrumental-vokale Komponieren zurück, in denen erlebte
Momente der technischen Reproduzierbarkeit metaphorisch gespiegelt
werden. Aus diesem weiten Themenfeld werden wir einige exemplarische
Werke betrachten, von Hörspiel- und Tonbandmusik, über
Live-Elektronik/Multimedia bis zu rein instrumental-vokalen
Kompositionen, mit Exkurs in die die Filmwelt. Dabei sind Arbeiten von
Peter Ablinger, Martin Arnold, Michael Beil, Luc Ferrari, Pierre Henri,
Johannes Kreidler, Helmut Lachenmann, Bernhard Lang, Alvin Lucier, Steve
Reich, Fausto Romitelli, Walter Ruttmann, Pierre Schaeffer, Murray
Schafer, Simon Steen-Andersen, u.a. Das Seminar wird ergänzt durch ein
Konzert mit gleichem Namen: am 7.12.2020 bringt das RADAR-Ensemble in
der Freien Akademie der Künste Performances, Filme, Konzertstücke zum
Thema zur Aufführung, darunter auch eine Uraufführung von Pedro González Fernández.
- Dozent:in: Sascha Lino Lemke